Zimt fehlt heutzutage kaum noch in einem Gewürzregal. Immerhin bezaubert er nicht nur die Geruchssinne, sondern verleiht auch herzhaften und süßen Gerichten den letzten Schliff.
Der Anbau vom Zimt
Bevor Zimt angebaut wird, sollte sein Verwendungszweck feststehen. Der scharfe und günstige Cassia-Zimt wird meist in China gezüchtet. Er ist gut für Dekozwecke geeignet. Jedoch beinhaltet er höhere Mengen von dem giftigen Cumarin.
Deshalb sollte an seiner Stelle eher der klassische Ceylon-Zimt verzehrt werden. Unabhängig davon stellt sich die nächste Frage. Sollte das Gewürz besser aus Samen gezogen oder als Zimtbaum gekauft werden? Die Samenzucht entpuppt sich dabei als schwieriger. Es ist schon eine Kunst, überhaupt an die Samen zu kommen. Sind diese jedoch vorhanden, müssen sie zunächst in einen Topf mit lockerer Erde mit einem sauren PH-Wert eingegraben werden. Im Fachhandel wird hierzu spezielle Anzuchterde angeboten. Allerdings genügt auch Blumenerde. Ebenso gilt es, Staunässe zu vermeiden. Dennoch darf die Erde, trotzdem nicht zu trocken sein. Schließlich liebt es der Zimt selbst später noch gern feucht. Hinzukommend ist für den Anbau über die Aussaat ein kleines Gewächshaus oder eine Käseglocke erforderlich, welche über den Topf gestülpt wird. Alternativ kann ebenso eine durchsichtige Plastiktüte behilflich sein. Nach einiger Zeit lassen sich die ersten Blätter sehen.
Nun sollten die Jungpflanzen etwas mehr Luft bekommen. Weiterhin ist das Substrat, warm und feucht zu halten. Sobald die Pflanzen weiter gewachsen sind, sollten sie sich an die Zimmer- bzw. Umgebungstemperatur außerhalb vom Mini-Gewächshaus oder Käseglocke gewöhnt haben. Jetzt werden sie vereinzelt. Mit etwas Geduld und weiterer Pflege wächst jedes Pflänzchen zu einem Zimtbaum heran. Diese Zimmerpflanze (auch wenn sie im Fachhandel erworben wird) benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit von rund 80%. Ebenso wünscht sich Zimt eine Temperatur von 25°C oder mehr. Des Weiteren ist es angebracht, einen Zimtbaum ab und zu abzubrausen. Ähnlich sieht es mit dem Zurückschneiden aus, damit er nicht ins Unendliche wächst.
Bei guter Pflege ist es möglich, nach dem 3. Jahr Zimt zu ernten. Dies geschieht durch das Entfernen dünner Zweige und das vorsichtige Abschälen deren äußerer Rinde. Im nächsten Schritt wird die innere Rinde abgeschält. Sie ist das eigentliche Gewürz und muss erst noch getrocknet werden. Dafür kommt sie erst in den Schatten. Später in der Sonne bleicht das Gewürz. Ebenso rollt sich während des Trocknens die Rinde zusammen, was die typische Zimtstangen-Form hervorbringt.
Aroma und Verwendung
Wohlig warm ist der typische Zimtduft. Bei Ceylon-Zimt ist er etwas dezenter. Er wird durch ein würzig und süßliches Bouquet mit sanften Erscheinungen einer Gewürznelke sowie Piment im Geschmack abgerundet. Kräftiger ist dagegen der Cassia-Zimt. Sein Aroma ist fein herb bis pfeffrig. Wegen seines erhöhten Cumarin-Gehalts (was giftig sein kann) sollte diese Zimtsorte jedoch wesentlich geringer verwendet werden, wie Ceylon-Zimt. Dennoch können beide Arten Speisen wie Reisbrei oder Milchreis, Grießpudding, Pfannkuchen und andere Süßspeisen, Backwaren bzw. Desserts ergänzen. Zudem wird Zimt in einigen Regionen auch an Fleisch, Tee, Punsch, Rotkohl, Konfitüren, Polenta als auch Joghurt verwendet.